▷ Darum solltest du Deinen Steuersatz pflegen:
Soll der Steuersatz auch nach vielen Kilometern noch geschmeidig und leicht laufen, muss er regelmäßig gepflegt werden. Denn heftige Stöße, Nässe und Schmutz kann die Lebensdauer von einem Steuersatz deutlich verringern. Auch kann ein regelmäßiger Service den Verschleiß des Lagers nicht vollständig verhindern. Falls der Steuersatz rau läuft oder sich nicht richtig einstellen lässt, muss das Steuersatzlager gewechselt werden. Folgendes ist zu tun, um den Steuersatz zu reinigen, zu fetten und einzustellen.
Das erwartet dich hier:
- Vorbereitung Vorderradausbau
- So baust du deine Gabel aus
- Steuersatz reinigen, prüfen und fetten
- Gabel Einbau und Montage
- Steuersatz einstellen – Lagerspiel prüfen
- Bildergalerie: Steuersatz reinigen, fetten und pflegen
Diese Werkzeuge braucht man in aller Regel:
- Inbus-Schlüssel
- Lagerfett
- Drehmomentschlüssel
- Entfetter oder Reinigungsöl und saubere Tücher
Vorbereitung: Vorderrad ausbauen
Das Fahrrad befindet sich idealerweise in einem Montage-Ständer. Bevor es an den Steuersatz geht, solltest du zuerst das Vorderrad ausbauen. Dies erleichtert später den Ausbau der Gabel. Bei Scheibenbremsen ist darauf zu achten, dass eine Transportsicherung eingesetzt wird. So kann nichts passieren, falls beim Service versehentlich der Bremshebel betätigt wird.
So baust Du deine Gabel aus
Zunächst ist die Steuersatzkappe mit einem Inbus-Schlüssel (Bild 1) abzuschrauben. Dann löst man die Schrauben des Vorbaus so weit, dass er sich leicht vom Gabelschaft abnehmen lässt (Bild 2). Dazu müssen die Schrauben nicht komplett herausgedreht werden.
Mit einer Hand hält man nun die Gabel fest und zieht den Vorbau ab.
Damit während der Arbeit am Steuersatz der Lenker nicht an den Brems- und Schaltzügen herum baumelt, ist es besser ihn z.B. mit Kabelbindern am Rahmen zu fixieren. Dann sind Spacer, Konus und Klemmring zu lösen (Bild 4). Diese Teile legt man am besten geordnet zur Seite. So weiß man später auch wieder, wie diese Teile einzubauen sind. Die Gabel kann nun aus dem Steuerrohr gezogen werden (Bild 5). Der Gabelkonus kann dabei auf der Gabel verbleiben (Bild 6).
Steuersatz reinigen, prüfen und fetten – So geht’s
Wenn die Gabel ausgebaut ist, können die Steuersatzteile entnommen werden. (Bei verpressten Steuersätzen sind Lager gegebenenfalls nicht einzeln ohne Werkzeug zu entnehmen.) Die Lagersitze, Lagerschalen, der Konus und die Lager müssen nun mit einem fusselfreien Tuch von altem Fett und Schmutz gereinigt werden. An dieser Stelle ist zu prüfen, ob die Lager noch leicht laufen oder Defekte aufweisen. Sollte sich das Lager nicht mehr leicht drehen oder gar einrasten, ist es zu ersetzen.
Die Lager und Lagersitze sowie der Gabelkonus müssen nun ordentlich mit Lagerfett eingeschmiert werden. Dies vermindert nicht nur die Reibung, es hilft ebenso die Bauteile gegen Schmutz und Nässe zu schützen.
Gabeleinbau und Montage
Abschließend ist die Gabel mit dem unteren Lager wieder in das Steuerrohr zu stecken. Dann ist das obere Lager über den Gabelschaft in obere Steuersatzlager zu bringen. Jetzt folgen Klemmring, Abdeckkappe und Spacer. Falls überschüssiges Fett herausquillt kann es abgewischt werden.
Jetzt ist der Lenker/Vorbau und Steuersatzkappe wieder zu montieren. Die Schraubem noch nicht komplett anziehen. Danach das Laufrad wieder einbauen.
Steuersatz spielfrei einstellen – Lagerspiel prüfen
Durch das Festziehen der Steuersatzkappe verringert sich das Lagerspiel stetig.
Das Lagerspiel ist relativ einfach zu prüfen. Dazu hebt man das Fahrrad hoch und lässt den Lenker zur Seite kippen. Erfolg das schwergängig oder rastet der Lenker dabei ein, muss die Steuersatzschraube um zirka eine Viertelumdrehung gelöst werden. Der Lenker muss sich leichtgängig ohne einrasten drehen lassen können.
Um zu merken, ob zu viel Spiel da ist, greift man mit Daumen und Zeigefinger um das untere Lager. Dann die Vorderradbremse ziehen und das Rad vor und zurück schieben. Hierbei darf kein Spiel zu spüren sein. Wenn doch, dann muss die Steuersatzschraube weiter angezogen werden. Hierbei lieber in kleinen Schritten arbeiten und die Schraube lediglich um eine Viertelumdrehung anziehen.
Ist kein Spiel mehr zu erspüren und der Lenker dreht sich leichtgängig, kann der Vorbau mit ca. 6 bis 8 Newtonmeter Drehmoment festgezogen werden. Dabei immer auf die Einbau-Hinweise das Fahrrads achten. Die Drehmomente sind in aller Regel auch auf dem Vorbau vermerkt.