Hövding 3.0 im Test – Lohnt der Kauf?
Seit Ende 2019 gibt es den Airbag im Schal in einer aktualisierten Auflage: Als Preis schlägt die Neuauflage mittlerweile mit 299 Euro zur Buche, der Vorgänger ist für knapp 230 Euro erhältlich. Lohnt sich der Umstieg bzw. der Kauf? In meinem kurzen Test werde ich diese Fragen beantworten und das ganze auch mit einem kleinen Unboxing garnieren.
Was ist Hövding eigentlich?
Hövding ist ein Airbag für alle Radfahrer, die ohne Helm unterwegs sein wollen. Das schont die Frisur …
Hövding ist ein Airbag für alle Radfahrer, die ohne Helm unterwegs sein wollen. Das schont einerseits die Frisur. Außerdem betont der Hersteller, dass dieser Kopfschutz wesentlich sicherer ist als die Helm-Variante. Allerdings ist der Hövding auch weitaus teurer als der klassische Fahrradhelm. Der Hövding 3 kostet fast 300 Euro. Ein hochwertiger Fahrradhelm ist für unter 100 Euro zu bekommen.
Oft wird zwar angeführt, dass der Hövding nach einem Unfall nicht mehr genutzt werden kann. Einen Fahrradhelm sollte man nach einem Crash allerdings auch nicht weiterverwenden. Außerdem fährt, zumindest bei mir, immer die unterschwellige Angst mit, den Airbag durch eine unvorsichtige Bewegung aus Versehen auszulösen. Damit wären 300 Euro in weniger als 1 Sekunde in den Sand gesetzt.
Was bietet der neue Hövding 3.0?
Im Vergleich zum Hövding 2.0 gibt es drei Neuerungen:
1. Stufenlose Größeneinstellung beim Hövding 3
Die neue Variante passt nun auf jeden Hals. Bisher musste man sich zwischen S, M und L entscheiden. Angeblich soll das der Rad fahrenden Familie oder WG helfen, da man den Hövding nun bequem untereinander tauschen kann. Die Größenanpassung funktioniert zwar unkompliziert und stufenfrei, allerdings will man das ungern vor jedem Fahrtantritt überprüfen. Wer außerdem in der Familie mit dem Rad gleichzeitig unterwegs ist, benötigt sowieso mehr als einen Kopfschutz.
2. Hövding 3 – jetzt mit Bluetooth und App
Außerdem kommt der Hövding 3.0 nun mit Bluetooth und einer App daher. Der Sinn erschließt sich mir nicht ganz, im Gegenteil: Den Trend, jeden Alltagsgegenstand mit Bluetooth und App auszustatten, halte ich für überzogen. Zumal ich mich für die App mit einem Facebook- oder Google-Konto oder meiner E-Mail-Adresse anmelden muss. In einer Post-DSGVO-Ära ein unnötiger Zwang
Soziales Hövding-Netz, Notfallkontakt und Statistiken
In der Summe sind die Funktionen der App zwar ganz nett, aber man kommt auch ganz gut ohne sie aus. Natürlich ist es charmant zu sehen, wieviele Kilometer mit dem Hövding zurückgelegt wurden und wieviel CO2 das eingespart hat. Einmal. Und dann nie wieder. Außerdem brauche ich auch keine Auswertung über meine persönliche Fahrleistung, denn dazu benutze ich Apps, die explizit dafür da sind.
Daneben kann die App bei einem Unfall automatisch bestimmte Kontakte benachrichtigen. Das wäre praktisch, wenn ich mit dem Mountainbike durch abgelegenes Gelände fahre. Allerdings schreibt der Hersteller ganz klar vor, dass ich den Hövding nur in der Stadt und auf Straßen verwenden soll – dort bin ich in der Regel aber nicht alleine.
Die App zeigt mir natürlich auch den Ladestatus des Schutzschals an, allerdings gibt es dafür auch am Hövding eine Benachrichtigung.
Die App macht insgesamt eher den Eindruck einer erzwungenen Innovation. Sieht schön aus, nutzt aber nichts. Hier kann Hövding sehr gerne eine günstigere Variante anbieten, die ohne Bluetooth und App auskommt.
3. Jedes Gramm zählt – Gewicht des Hövding 3.0
Die dritte Änderung ist das Gewicht. Der neue Hövding 3 wiegt knapp 100 Gramm mehr, jetzt also ca. 800 Gramm. Das klingt wenig, aber bei längeren Fahrten zählt jedes Gramm, dass du auf dem Rücken – bzw. erst recht Hals – transportierst.
Was ist im Lieferumfang enthalten?
Die Verpackung ist dem Preis angemessen sehr hochwertig: Im Lieferumfang ist der Hövding 3 enthalten, sowie eine Schutzhülle, die obligatorische Anleitung und ein USB-Kabel. Ein Ladegerät ist nicht enthalten, was ich aber völlig in Ordnung finde, da ich mit USB-Ladegeräten mittlerweile eine ganze Wand tapezieren könnte.
Fazit: Lohnt der Umstieg auf Hövding 3.0?
Ganz klar: Nein: Ich würde sogar ganz vom Kauf abraten, egal ob du Einsteiger oder Umsteiger bist. Der Preis ist mit 300 Euro immer noch sehr hoch. Das ist für viele immer noch die größte Hürde und wird sich auch nicht ändern, solange die Konkurrenz keine günstigeren Alternativen anbietet. Die einzig sinnvolle Neuerung ist die stufenlose Verstellbarkeit der Kragenweite, aber tatsächlich kann man auch darauf gut verzichten.
Allerdings hat sich mit der Einführung des Hövding 3 der Preis des Vorgängers noch mal verringert. Und hier kann man jetzt tatsächlich zuschlagen. Die Neuerungen des Hövding 3 sind den Aufpreis auf gar keinen Fall wert. Wer allerdings schon immer mit dem Gedanken gespielt hat, den Fahrradhelm an den Nagel zu hängen, findet mit dem günstigen Hövding 2 nun vermutlich einen attraktiven Einstieg.
FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Hövding
Hövding ist ein Kopfschutz und Airbag für Radfahrer.
Hövding 3.0 wiegt etwa 100 Gramm mehr als Hövding 2.0 und damit ca. 800 Gramm.
1. Das Gesamtgewicht – Hövding 2 ist leichter
2. Hövding 3.0 hat eine stufenlose Größenverstellung – anders als der Vorgänger den es in 3 Größen gibt.
3. Hövding 3 hat jetzt Bluetooth und eine App für iOS und Android
Hövding wird über das mitgelieferte USB Kabel geladen.
Herstellerangabe: 2 Stunden Ladezeit reichen für 15 Stunden aktives Radfahren.