Was ist der Copenhagenize Index?
Der Copenhagenize-Index ist eine Kennzahl, um die Radverkehr – Initiativen von Städten zu messen. Der Index wurde von der Copenhagenize Design Company eingeführt. Einem Beratungsunternehmen aus Kopenhagen.
2011 wurde der Index zum ersten Mal für 80 Städte weltweit berechnet. Die letzte Erhebung fand 2019 für 115 Städte statt. Grund für die geringe Anzahl an Städten war, die Anpassung einiger Auswahlkriterien. Die Agentur nutzt die Ergebnisse letztendlich für gewerbliche Zwecke. Beispielsweise als Grundlage für Beratung oder Planungen. Jährlich werden daher immer nur die Top-20 des Rankings veröffentlicht.
Deutschlands Fahrradpolitik im weltweiten Vergleich
Drei deutsche Großstädte sind 2019 unter den Top-20 vertreten: Bremen, Berlin und Hamburg.
Verglichen mit anderen Großstädten steht Deutschland gar nicht so schlecht da. Jedoch waren drei Städte 2011 noch auf Platz 5, 6 und 11. Allerdings sind sie im Laufe der letzten Jahre immer weiter nach unten gesunken. München hat die Top-20 sogar ganz verlassen. Dafür hat Bremen einen Platz erhalten. Für Berlin besteht hingegen wieder Hoffnung. Mit dem 2016 gewählten Rot-Rot-Grünen Senat und dem verabschiedeten Koalitionsvertrag des Dreier-Bündnisses, bekommt schließlich auch der Radverkehr wieder mehr Zuwendung. Beispielsweise sind erste Projekte, wie das Modellprojekt Frankfurter Allee fest in Planung.
Wir errechnet sich der Copenhagenize-Index?
Alle zwei Jahre werden Städte mit mehr als 600.000 Einwohner anhand eines „Leistungskataloges“ bewertet. Dabei handelt es sich um 13 Kriterien für die zwischen 0 und 4 Punkte vergeben werden. Zwölf Zusatzpunkte können für besondere Anstrengungen vergeben werden, was dem Index leider einen subjektiven Beigeschmack einbringt. Insgesamt können also 64 Punkte erreicht werden. Der endgültige Index wird in Prozent angegeben. Wobei 100 Prozent der Höchstpunktzahl von 64 Punkten entspricht.
Welche Kriterien beinhaltet der Copenhagenize-Index?
- Interessenvertretung: Wie viel Einfluss haben NGOs auf die Verkehrspolitik der Stadt?
- Fahrrad-Kultur: Wird das Stadtbild von Fahrrädern geprägt?
- Fahrrad-Einrichtungen: Gibt es Fahrradständer, Parkmöglichkeiten, (Treppen-) Rampen, Transportmöglichkeiten im ÖPNV?
- Fahrrad-Infrastruktur: Gibt es vom Auto-Verkehr getrennte Radwege und Rad-Schnellwege?
- Leihräder: Gibt es Leihfahrrad-Systeme?
- Geschlechterverteilung: Fahren auch viele Frauen mit dem Rad?
- Anteil Radverkehr am Modal Split: Welchen Anteil hat das Fahrrad am Gesamtverkehr?
- Entwicklung des Anteils: Wie hat sich der Anteil am Gesamtverkehr seit 2006 entwickelt?
- Subjektives: Sicherheit-Gefühl auf Seiten der Radfahrer – wird das Fahrradfahren als sicher wahrgenommen?
- Politik: Wie ist das politische Klima?
- Gesellschaftliche Akzeptanz: Wie wird das Fahrrad von Nicht-Radfahrern akzeptiert?
- Stadtplanung: Gibt es innerhalb der Stadtplanung genügend Fahrrad-Experten?
- Verkehrsberuhigung: Werden Tempo-30 Zonen ausgewiesen?